Urteile

Für eine rechtsrelevante Darstellung der Fälle übernehmen wir keine Gewähr!

Urteils-Suchmaschine


Aus der Urteilsübersicht:

Kündigung wegen sexueller Belästigung einer Kollegin

Ein Angestellter hatte gegenüber einer Kollegin mehrmals Bemerkungen mit sexuellem Inhalts gemacht, die sich diese mit Entschiedenheit verbeten hatte. Als er sie dann schließlich noch unsittlich berührte, kündigte der Arbeitgeber fristlos und hilfsweise fristgerecht.

Nach Entscheidung des Landesarbeitsgerichts in Hamm ist ein Arbeitgeber in derartigen Fällen verpflichtet, die Beschwerden des betroffenen Mitarbeiters zu prüfen und geeignete Maßnahmen zu treffen, um die Fortsetzung sexueller Belästigung zu unterbinden. Hierbei hat er jedoch stets den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu beachten. Danach muss er aus dem abgestuften Katalog die Maßnahme ergreifen, die der Schwere und dem Umfang der sexuellen Belästigung entspricht.

Eine Abmahnung hielt das Gericht im vorliegenden Fall nicht mehr für ausreichend. Da auch eine Umsetzung oder Versetzung auf einen anderen Platz nachweislich nicht möglich war, blieb nur die Kündigung. Allerdings wertete das Gericht die Vorfälle als nicht so gravierend, dass nur eine außerordentliche Kündigung möglich gewesen wäre, um weitere Übergriffe zu verhindern. Gerechtfertigt war jedoch eine ordentliche, fristgerechte Kündigung, wobei zugunsten des Gekündigten berücksichtigt wurde, dass dieser bereits über 16 Jahre in dem Betrieb beschäftigt war und drei minderjährige Kinder zu versorgen hat.

Urteil des LAG Hamm vom 22.10.1996
6 Sa 730/96 lt. Der Betrieb 1997, 482



Die Urteilsdatenbank der Fairness-Stiftung war über ein Jahrzehnt die umfangreichste Sammlung von Urteilen rund um das Thema Fairness/Unfairness.

Da inzwischen viele kostenlose Urteilssammlungen bestehen, in denen zum Thema leicht zu recherchieren ist, haben wir diese Datenbank eingestellt.

Wir empfehlen:

Sie können passende Urteile über Begriffe wie z.B. Mobbing, Unfairness, unfair, Stalking finden.