Buchtipps
    Hochspannung in der Arbeitswelt 
  Stichwort   
      Mobbing 
	Es herrscht Hochspannung in Unternehmen und
	    Organisationen. Nicht erst, seit die wirtschaftliche Lage einknickt,
	  sondern schon seit den Zeiten des Shareholder-Denkens
	  und der Reorganisationen. Gleichzeitig haben Sensibilität und Bewusstsein   der Mitarbeiter zugenommen, unfaire und destruktive Kommunikation in den Betrieben   wahrzunehmen. Kein Wunder, wenn "Mobbing" zum Trendthema geworden   ist. Immerhin verursacht die häufig systematische Schikane von Mitarbeitern   80 Milliarden Mark betriebswirtschaftliche und bis zu 160 Milliarden Mark volkswirtschaftliche   Kosten, wenn die gesundheitlichen Folgen eingerechnet werden. Mobbing ist allerdings   nur eine von mehrere unfairen Attacken, die in Organisationen praktiziert werden.   Und nicht immer ist es die andauernde Schikane, verbunden mit Intrigen und Rufmord.   Öfter als gedacht kann es auch eine Dolchstoß ähnliche Attacke   sein, die einen Arbeitnehmer oder Selbständigen
	  aus der berufliche Bahn wird. Jeder 7. Suizid wird unfairen Attacken in
	  Betrieben zugerechnet. 
	  Der "Hochspannung im Betrieb" geht Franz Decker in seinem gleichnamigen   Buch nach. Er gibt einen kompetenten Überblick über die verschiedenen   psychosozialen Verschleißformen in Organisationen und bereitet bis ins   Details wichtige Information auf. Viele Checklisten und strategische Vorschläge   helfen, gegen Mobbing, Angst, Burnout und giftige Kommunikation vorzugehen.   Berndt Zuschlags Buch über "Mobbing" hat durch die Überarbeitung   in dritter Auflage deutlich gewonnen und ist ein Kompendium für alle Aspekte,   Mobbing zu diagnostizieren, an den Ursachen zu bekämpfen und Maßnahmen   gegen Mobbing zu ergreifen. Originell stellt Ulla Dick Mobbing anhand von Mobbingfallen   dar, indem sie die Einfallstür für Mobbing für bestimmte Situationen,   Funktionen und Branchen untersucht. Zur Mobbingbewältigung auch hier hilfreiche   Tipps. Ulrich Dehner hat die "Spiele der Erwachsenen" a la Eric Berne,   dem Begründer der Transaktionsanalyse, aufgegriffen und für "die   alltäglichen Spielchen im Büro" genutzt. So entstand ein hervorragendes   Diagnose- und Vermeidungsinstrument nicht nur gegen Mobbing, sondern gegen alle   Arten destruktiver Kommunikation in Organisationen. Destruktive Kommunikation   in professionellen Kontexten ist oft durch die ganz und gar nicht professionelle   Kommunikation verursacht, die die Menschen - ob Führungskraft, Mitarbeiter   oder Freiberufler - einfach aus dem Privatleben in Betriebe einschleppt. Ein   neuralgischer Punkt ist der Umgang mit Kritik. Klaus Rischar verdeutlicht mit   seinem Buch, wie "Kritik als Chance für Vorgesetzte und Mitarbeiter"   praktiziert und genutzt werden kann. Ein Buch, in das jede Führungskraft   einmal richtig geschaut haben sollte. Aber nicht nur Führungskräfte   sind gefordert, gedeihlichere Beziehungen am Arbeitsplatz zu gestalten. Wer   neu an einen Arbeitsplatz kommt, hat die Chance, den "Umgang mit Kollegen"   professioneller und erfolgreicher zu gestalten. Thomas Wieke zeigt, wie sich  Teamstrukturen durchschauen lassen und wie man sich jenseits von Kommunikationsfallen   gut einbringen kann. Die Gefahr liegt in der Vereinfachung. Schubladendenken   kann selbst der Anfang einer unfairen Attacke sein. Weiter führt das Buch  "Professionell Politeness" von Brigitta Lorenzoni und Wolfgang Bernhard.   Wenn es dieses Buch zur "Anti-Ellenbogen-Strategie" nicht gäbe,   müsste es sofort geschrieben werden. Für das Berufs- und Privatleben   wird die "Kunst der Zwischentöne" vorgestellt, die uns zu spüren   und bestimmen hilft, was richtig und was gesund ist, was falsch ist und krank   macht. Das Buch vermittelt schon beim Lesen erste Kompetenzen, weil es durch   seinen inspirierten Schreibstil unmittelbar positiv auf die eigene innere Haltung   einwirkt. So entsteht eine gute Voraussetzung, die vielen konstruktiven Perspektiven   und Praxisvorschläge des Buches zu nutzen. Und sich dort zu entfernen,   wo auf Dauer mit einer Anti-Ellenbogen-Strategie kein Blumentopf zu gewinnen   ist. Manchmal ist ein Jobwechsel gar nicht so schlecht und der Preis für
	  zu langen Trotz gegen Unrecht und Schikane viel zu hoch. 
	     
    Dr. Norbert Copray  
      
      
    Rezensierte B�cher:   
  Ulrich
      Dehner:      Die alltäglichen Spielchen im Büro.   
  Campus. 230 Seiten.  
  Franz Decker:      Hochspannung
        im Betrieb.   
  SmartBooks. 230 Seiten.  
  Ulla Dick:      Keine
        Angst vor Mobbingfallen.   
  Eichborn. 163 Seiten.  
  Brigitta
      Lorenzoni / Wolfganfg Bernhard:      Professionell Politeness. 
  Motropolitan.  
  Klaus Rischar:      Kritik
        als Chance für Vorgesetzte und Mitarbeiter.   
  Expert. 149 Seiten.  
  Thomas
      Wieke:      Umgang mit Kollegen.   
  Eichborn/Don't panic!.  
  Berndt
      Zuschlag:      Mobbing. 
  Verlag für Angewandte Psychologie. 244 Seiten.  	
                      
            					  
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